Eine kleine herzerwärmende Geschichte

23. März 2023 | Allgemein

Erinnern Sie sich an diese wunderbar herzerwärmende Geschichte? „Ich habe eine Nachricht von Sam, Sam Wheat. Er bat mich Sie anzurufen.“

In diesem Blockbuster aus dem Jahr 1990 landet der Yuppie-Banker Sam Wheat nach einem Mordanschlag irgendwo zwischen Himmel und Erde, nicht tot und nicht lebendig. Sam ist ein Geist. In der realen Welt kann man ihn weder sehen noch hören. Um seine Freundin Molly vor einem Mordkomplott schützen zu können, sucht er sich ein Medium – ausgerechnet eine Geisterbeschwörerin, die selbst nicht an Gespenster glaubt.

Eine Fantasy-Thriller-Komödie

Sucht man im Internet nach diesem Film, so findet man die Beschreibung Fantasy-Thriller-Komödie. Zum einen, weil es um einen Mordfall geht und zum anderen, weil Whoopi Goldberg als Oda Mae zum Schreien komisch ist. Vor allem aber, weil es eben im wirklichen Leben keine Geister gibt. Ich habe kürzlich von einer wunderbaren, herzerwärmenden Liebesgeschichte gehört, die mich an den Film „Ghost, Nachricht von Sam“ hat denken lassen.

Das Jubiläum

Seit mehr als 20 Jahren kenne ich Frau Adam nun. Sie und ihr Mann haben früher ganz in meiner Nähe gewohnt. Sie sind vor einigen Jahren nach Süddeutschland in die Nähe von zweien ihrer sechs Kinder gezogen. Frau Adam und ich haben den Kontakt gehalten. Ich half ihr bei Fragen und Problemen und wir sprachen über unser Leben und wie es so geht.

Vor zwei Jahren starb Herr Adam nach längerer und schwerer Krankheit. Seine häusliche Versorgung hat die Familie noch enger zusammengeschweißt. Frau Adam und eine Ihrer Töchter, Regina, hat die Zeit der Pflege viel abverlangt. Der Vater hat sich nicht leichtfertig auf den Weg gemacht. Alle waren untröstlich. Frau Adam kann es heute noch kaum fassen, dass ihr Mann sie nach mehr als 53 Jahren gemeinsamer Zeit „allein gelassen hat“, wie sie sagt.

Diesen Januar nun feierte Frau Adam ihren 80. Geburtstag. In ihrer kleinen Wohnung ging das nicht, sie hatte einen Raum in einer Gaststätte gemietet. „Bei sechs Kindern mit Schwiegerleut und Enklerchen, da kommt was zusammen.“ erzählte sie mir am Telefon. Ihren Gästen trug sie auf, ihr auf keinen Fall Blumen zum Geburtstag zu schenken. Frau Adam hatte vor, am Tag nach ihrer Jubelfeier mit einem ihrer Söhne nach Hamburg zu reisen und dort Zeit mit ihm und seiner Familie zu verbringen.

80 weiße Rosen

Die Tische sind festlich gedeckt, die Gäste trudeln ein. Frau Adam ist sehr aufgeregt. Dann steht Regina in der Tür. Sie ist kaum zu erkennen, denn ein unfassbar großer Blumenstrauß verdeckt nicht nur ihr Gesicht, sondern auch fast den gesamten Oberkörper. Regina strahlt am Strauß vorbei Ihre Mutter an. 80 weiße Rosen für Frau Adam! Die Geburtstagsgesellschaft jubelt.

Die alte Dame kann es nicht fassen. „Ich habe so doll geweint, meine ganze Schminke ist verlaufen!“ erzählt sie mir am Telefon und ihre Stimme bricht wieder, als sie davon spricht. „Ich habe dann aber doch ein bisschen geschimpft. So viele Rosen! Ich wollte doch am nächsten Tag verreisen. Die waren doch sicher sehr teuer!“

„Mama“, sagt Regina, „die sind doch nicht von mir! Du weißt doch noch, dass ich den Papa zwei mal pro Woche zur Physio gefahren habe. Jedes Mal wollte er mir Fahrgeld geben und ich habe immer abgelehnt. Er bestand darauf, dass ich das Geld nehme. Wenn ich es nicht bis zum 80. Geburtstag von der Mama schaffe, sagte er mir, dann kaufst Du ihr zu ihrem Ehrentag 80 weiße Rosen. Die schenkst du ihr und sagst ihr, dass ich sie liebe!“

Geister gibt es nicht

Geister gibt es zwar keine, aber schöne, herzerwärmende Geschichten begegnen uns im Alltag immer wieder.

Diese hier hat mich sehr gerührt. Als ich meinem Mann abends von dem Telefonat erzählt habe, hatten wir beide Gänsehaut. Ist das nicht eine wunderbar herzerwärmende Geschichte?

Übrigens: Das Mordkomplott und Whoopi Goldberg überlassen wir gerne Hollywood.

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